Blutegeltherapie – Altes Heilwissen neu entdeckt

Ein naturheilkundlicher Blick auf die Kraft der kleinen Helfer

 

In der Naturheilpraxis erfreut sich die Blutegeltherapie zunehmender Beliebtheit – und das aus gutem Grund. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich wirken mag, hat eine jahrtausendealte Tradition und überzeugt mit erstaunlichen therapeutischen Wirkungen. Die kleinen Tiere mit dem wissenschaftlichen Namen Hirudo medicinalis werden seit der Antike zur Behandlung unterschiedlichster Beschwerden eingesetzt. Heute erlebt diese Form der Ausleitungstherapie eine Renaissance – besonders in naturheilkundlich orientierten Praxen.

 

Was ist die Blutegeltherapie?

Bei der Blutegeltherapie werden speziell gezüchtete medizinische Blutegel auf die Haut des Patienten gesetzt. Diese beißen sich sanft fest und geben über ihren Speichel eine Vielzahl bioaktiver Substanzen in den Körper ab – darunter Hirudin, Calin und Egline. Diese Stoffe wirken unter anderem:

  • entzündungshemmend

  • schmerzlindernd

  • gerinnungshemmend

  • durchblutungsfördernd

Der Egel saugt in der Regel 20 bis 60 Minuten, wobei etwa 5–15 ml Blut aufgenommen werden. Nach dem Abfallen blutet die Stelle noch einige Stunden nach – ein gewünschter Effekt, der zur Reinigung und Entlastung des Gewebes beiträgt.

 

Anwendungsgebiete in der Naturheilpraxis

Blutegel kommen vor allem bei chronisch-entzündlichen oder schmerzhaften Beschwerden zum Einsatz. Typische Indikationen sind:

  • Arthrose (z. B. Knie-, Daumensattelgelenk)

  • Venenerkrankungen (z. B. Krampfadern, Thrombophlebitis)

  • Rheumatische Erkrankungen

  • Rückenschmerzen und Bandscheibenprobleme

  • Tennisarm oder Golferellenbogen

  • Schleimbeutelentzündungen

  • Nach Operationen zur Förderung der Wundheilung (z. B. bei Narben oder Hämatomen)

In der Naturheilpraxis wird die Blutegeltherapie oft in ein ganzheitliches Behandlungskonzept eingebunden – ergänzt durch Pflanzenheilkunde, Ausleitungsverfahren oder Ernährungsberatung. So wird der Organismus nicht nur lokal, sondern systemisch unterstützt.

 

Der Ablauf einer Behandlung

Vor der Therapie erfolgt ein ausführliches Anamnesegespräch, um Kontraindikationen auszuschließen (z. B. Blutgerinnungsstörungen, Schwangerschaft, Anämie). Am Behandlungstag sollte der Patient gut hydriert sein, auf Duftstoffe (z. B. Parfüm oder Bodylotion) verzichten und etwas Zeit mitbringen.

Nach dem Aufsetzen der Egel folgt eine Ruhephase. Nach dem Abfallen wird die Wunde steril verbunden und in den folgenden Tagen beobachtet. Leichte Rötungen oder Juckreiz sind normal und ein Zeichen der Wirkung.

 

Natürlich, sanft und wirkungsvoll

Aus naturheilkundlicher Sicht stellt die Blutegeltherapie eine besonders sanfte und gleichzeitig effektive Methode dar, den Körper bei Heilprozessen zu unterstützen. Sie regt die Selbstregulation an, fördert die Durchblutung und wirkt gleichzeitig schmerzlindernd – ohne den Organismus unnötig zu belasten.

Viele Patienten berichten bereits nach der ersten Anwendung von einer deutlichen Erleichterung. Gerade bei chronischen Beschwerden kann die Therapie eine wertvolle Alternative oder Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung sein.


 

Hinweis: Die Blutegeltherapie sollte nur von qualifizierten Therapeuten durchgeführt werden. Bitte sprechen Sie mich an bei Interesse und wir unterhalten uns über mögliche Risiken und Ihren individuellen Behandlungsplan.